Grundlagen des Gehölzschnitts

Der Rückschnitt unterstützt Blüte, Fruchtbildung und Erneuerung. Durch den Rückschnitt gelangen Luft und Sonnenlicht in das Innere der Pflanze, was ihre allgemeine Gesundheit fördert und sie vor Krankheiten schützt.

Warum der Rückschnitt wichtig ist

• Der Rückschnitt ist eine der wichtigsten Aufgaben der Gartenpflege, um Gesundheit und Aussehen Ihrer Bäume, Sträucher und Hecken zu verbessern.
• Durch den Rückschnitt können Sie die Gesamtgröße, Form und Dichte Ihrer Pflanzen kontrollieren.
• Ein angemessener Rückschnitt stärkt zudem Ihre Pflanzen – er fördert Wachstum, Blüte, Fruchtbildung und Erneuerung.
• Durch den Rückschnitt gelangen Luft und Sonnenlicht in das Innere der Pflanze, was ihre allgemeine Gesundheit fördert und sie vor Krankheiten schützt.

Warum der Lebensraum der Pflanzen wichtig ist

Obwohl ein Rückschnitt eine Pflanze wiederbeleben kann, ist er keine Einheitslösung und führt nicht immer zum gewünschten Ergebnis. Ein spindeldürrer oder übermäßig langer Jahreswuchs kann auf einen falschen Pflanzort zurückzuführen sein, der zu dunkel, zu sonnig, zu trocken oder zu nass ist. Möglicherweise bietet der Boden nicht genügend Nährstoffe, oder die umliegenden Pflanzen nehmen alle Nährstoffe auf.

Drei Tipps für Rückschnitt-Neulinge:

• Achten Sie stets auf eine glatte und saubere Oberfläche an der Schnittstelle: Verwenden Sie scharfe Werkzeuge, die für die jeweilige Aufgabe geeignet sind.
• Übertreiben Sie es nicht: Schneiden Sie nie mehr als ein Drittel der Pflanzenmasse auf einmal.
• Lernen Sie Ihre Pflanzen kennen: Schneiden Sie sie entsprechend ihrer natürlichen Wuchsform.

Ein praktischer Tipp zur Gartenarbeit

Zerkleinern Sie die Schnittabfälle mit einer Astschere und verwenden Sie die Holzspäne als Mulch in Ihrem Garten. Oder verbrennen Sie die großen Äste und verwenden Sie die Asche als Dünger, sobald sie abgekühlt ist. Zwei große Handvoll pro Quadratmeter sind im Winter ausreichend.

Gehölzschnitt im Garten - so geht's

Es ist besser, die Pflanzen nur leicht zurückzuschneiden, als zu viel Material auf einmal zu entfernen. Wenn Sie Ihren Garten zum ersten Mal zurückschneiden, gehen Sie schrittweise vor. Beobachten Sie Ihre Pflanzen im Laufe der Zeit und sehen Sie, wie die einzelnen Arten auf den Rückschnitt reagieren.

Wenn die Pflanzen nur leicht zurückgeschnitten werden, erholen sie sich leichter vom Rückschnitt und sehen weiterhin gesund aus. Es wird empfohlen, nicht mehr als ein Drittel der Kronenmasse auf einmal zu beschneiden. Die Krone ist der Teil der Pflanze, der mit Ästen und Blättern vom Stamm oder den Haupttrieben ausgeht. Achten Sie vor allem darauf, dass die Oberfläche an der Schnittstelle nach dem Schnitt gleichmäßig und sauber ist.

Im Frühjahr, wenn die Pflanzen ab März austreiben, bilden Sträucher und Bäume manchmal Ableger. Dabei handelt es sich um sekundäre Triebe, die an den Hauptästen wachsen und vertikal verlaufen. Diese Triebe sollten zurückgeschnitten werden, da sie unnötig Energie verbrauchen, aber keine Blüten oder Früchte bilden. So erhalten Sie mehr Früchte und Blüten, weil die Hauptäste gezwungen werden, sich horizontal oder schräg zu verzweigen.

Man sollte bedenken, dass eine Pflanze immer so zurückgeschnitten werden sollte, dass ihre natürliche Wuchsform erhalten bleibt. Die Wuchsform lässt sich durch Beobachtung des Aussehens einer ausgewachsenen Pflanze und durch Studium der Sorte bestimmen. Manchmal werden Pflanzen an einem ungeeigneten Ort gepflanzt, wo sie keinen Platz für ihre natürliche Wuchsform haben und häufig zurückgeschnitten werden müssen. Dies ist sowohl für die Pflanze als auch für den Gärtner eine ungünstige Situation. Anstatt die Pflanze häufig zurückzuschneiden, ist es ratsam, sie durch eine Sorte zu ersetzen, die besser für den Standort geeignet ist.

Achtung! Alle Pflanzen müssen entsprechend ihrer spezifischen Bedürfnisse beschnitten werden. Durch Beobachtung und Übung werden Sie lernen, wie die einzelnen Arten auf den Rückschnitt reagieren. 

So schneiden Sie einen Stängel richtig:

• Schneiden Sie etwa einen Zentimeter oberhalb einer gesunden Knospe, um diese nicht zu verletzen; so kann die Knospe zu einem neuen Trieb heranwachsen.
• Machen Sie einen sauberen, gleichmäßigen Schnitt mit einem scharfen Werkzeug, das für diese Aufgabe geeignet ist.
• Achten Sie darauf, dass Sie oberhalb einer nach außen gerichteten Knospe schneiden. Auf diese Weise haben die neuen Triebe genug Platz, um sich zu entwickeln, und wachsen nicht ins Innere des Baumes oder Strauches.

So entfernen Sie einen dicken Ast:

• Schneiden Sie einen Ast immer so, dass die Schnittwunde möglichst klein ist.
• Entfernen Sie nicht den Kragen des Astes, damit sich die Wunde schneller schließt.
• Schwere Äste können beim Schneiden leicht herunterfallen. Verwenden Sie daher eine Baumsäge und die Drei-Schnitt-Methode.

Entfernen Sie diese von Sträuchern und Bäumen:

• Tote, beschädigte oder kranke Zweige
• Zweige, die sich zum Boden neigen
• zu dichte oder überladene Zweige, die verhindern, dass das Licht den inneren Teil der Pflanze erreicht
• Speziell bei Jungpflanzen: Entfernen Sie engstehende Äste, nach innen oder unten wachsende Äste und konkurrierende Hauptäste
• Wasserschösslinge, Baumschösslinge und Wurzelschösslinge

Auslichten hilft, die Sträucher gesund und locker verzweigt zu halten

Der Zweck des Auslichtens ist es, die Vitalität der Pflanze zu fördern. Es ist für die meisten Pflanzen geeignet und oft der einzige Schnitt, den eine Pflanze benötigt. Das Auslichten hält die Pflanzen locker verzweigt, was Krankheiten und Schädlingen vorbeugt. Beim Auslichten sollten Sie folgende Pflanzenteile zurückschneiden:

Achtung! Triebe bis zur Basis zurückschneiden oder beschädigte Triebe an einer geeigneten Gabelung abschneiden.

Ein Verjüngungsschnitt kann einen verkümmerten Strauch retten

Beim Verjüngungsschnitt werden alle Triebe im Frühjahr auf 10-20 cm zurückgeschnitten, bevor das neue Wachstum einsetzt. Er ist einfach und effektiv und wird zur Erneuerung verkümmerter Sträucher eingesetzt, da die Pflanze nach dem Eingriff wieder kräftig austreibt und revitalisiert wird. Der Rückschnitt sollte nicht unnötig erfolgen, da er die Lebensdauer der Pflanze verkürzt. Bei den meisten Pflanzen ist ein Verjüngungsschnitt erst ab einem Alter von 15-20 Jahren erforderlich.

Achtung! Vor dem Verjüngungsschnitt muss sichergestellt werden, dass es sich um eine schnell wachsende Sorte handelt, die an der Basis üppig austreibt. Langsam wachsende Sorten (wie Rhododendren, Kamelien, Lavendelheide, Japanischer Ahorn, Azaleen, Buchsbaum, Zistrosen, Seidelbast, Ginster, Granatapfel, Zaubernuss, Stechpalme, Schlehe, Mimose oder Rosmarin) können nicht durch Rückschnitt verjüngt werden, da sie die Prozedur nicht überleben würden.

Stellen Sie sicher, dass sich Ihr Strauch oder Ihre Hecke gut verzweigt

Der Rückschnitt nach der Pflanzung erfolgt im Zusammenhang mit der Pflanzung, im ersten Frühjahr, bevor die Knospen zu wachsen beginnen. Damit soll sichergestellt werden, dass der Setzling neue Zweige bildet und sich gut verzweigt. Wenn die Pflanze im Sommer oder Herbst gepflanzt wird, erfolgt der Rückschnitt im darauffolgenden Frühjahr. Wenn ein eingetopfter Setzling fünf kräftige Triebe hat, die neue Zweige gebildet haben, ist ein Rückschnitt nach dem Einpflanzen nicht erforderlich. Heckenpflanzen, bei denen es sich in der Regel um wurzelnackte Setzlinge mit nur einem einzigen Zweig handelt, müssen zurückgeschnitten werden, damit neue Zweige wachsen können.

1. Die Triebe werden auf eine Höhe von 10-20 cm über dem Boden geschnitten
2. oder oberhalb der Astgabelung.

Achtung! Der Trieb wird etwa einen Zentimeter oberhalb einer gesunden Knospe abgeschnitten. Dünne und beschädigte Triebe werden entfernt.

Gehölzschnittwerkzeuge für unterschiedliche Bedürfnisse:

Astsägen

Ideal für die schnelle Entfernung von dicken Stängeln und Ästen.

Gartenscheren

Ideal zum Schneiden von Zweigen, die dünner sind als der eigene Daumen. Das Basiswerkzeug eines jeden Gärtners.

Blumenscheren

Ideal zur Förderung von gesundem Wachstum und für die Arbeit mit Schnittblumen sowie zum Trimmen und Formgeben.

Heckenscheren

Ideal für die Kontrolle des Jahreswachstums oder zur Erhaltung einer schönen geraden Linie in Ihrer Hecke. Auch für diejenigen, die an Formschnitt interessiert sind!

Astscheren

Ideal zum Schneiden von Ästen, die dünner sind als das eigene Handgelenk.

Schneidgiraffen

Ideal für den Zugang zu Baumkronen und dichten Sträuchern, so dass Gärtner höher gelegene Äste ohne Leiter schneiden können – oder auf Bodenhöhe, ohne sich zu bücken oder zu knien.